Heute starteten wir zum südlichen Ende der Lofoten, um in den Bergen ein wenig wandern zu gehen. Das war sehr angenehm und erfrischend, zumal keine Menschen in der Natur unterwegs waren. So hatten wir das Gefühl ganz allein und ungestört zu sein. Das hat uns sehr entspannt – und es machte auch nichts, dass die Kinder laut herumtobten und ihre üblichen geschwisterlichen Zwiste in ohrenbetäubender Lautstärke austrugen.
Dennoch schafften wir es, gemeinsam einen Berkelstein in den Felsen abzusetzen. Da waren wir wieder ein gutes Team und alles war friedlich.
Auf dem Rückweg zum Auto entdeckten wir unterwegs ein Schild zu einem Wasserfall. Der war uns bei unserer Tour offenbar entgangen. Also stiegen wir wieder zurück auf den Berg, um den Wasserfall zu entdecken. Wenn ihr jetzt glaubt, dass wir so etwas wie die Niagarafälle entdeckt haben, dass liegt ihr leider falsch. Stattdessen war es mehr so etwas wie ein Bachlauf von der Größe her, doch dieses Wasser hat Kraft und rauscht ganz schön laut und unaufhaltsam aus den Bergen ins Tal hinab. Hier haben wir für euch einige Videos dazu hochgeladen, damit ihr selbst einen kleinen Eindruck davon erhaltet und beurteilen könnt, ob dieses Wasser tatsächlich als “Wasserfall” bezeichnet werden kann. Wir sind der einstimmigen Meinung: ja, das ist durchaus ein Wasserfall.
Hineingefallen ist in dieses eiskalte Wasser zum Glück niemand. Und selbst Theo verspürte keine Lust darin zu baden oder auch nur die Füße hineinzuhalten.
Es hätte ein friedlicher und unaufgeregter Tag sein können. Deshalb machten wir auf der Rückfahrt auch einen Fahrerwechsel. Normalerweise fährt Pia immer – sie ist da sehr sicher und souverän mit unserem Wagen unterwegs, während ich (Peter) es mir da mit dem Fotoapparat, der Dashcam und dem Handy eher gemütlich mache und die Aussicht genieße.
Die Straßen hier in Norwegen – insbesondere auf den Lofoten – sind sehr schmal und mit Pass-Straßen in den Alpen zu vergleichen – also nichts für Weicheier. In einer langgezogenen Kurve kam uns ein Camper entgegen. Und ich dachte noch “Das wird jetzt aber verdammt knapp” und – crash – schon war der Außenspiegel ab. Der Camper ist einfach weitergefahren, als wäre nichts gewesen. Wir haben uns erst einmal eine Runde über diese Rücksichtslosigkeit aufgeregt. In Deutschland würde man das “Fahrerflucht” nennen. Aber schon bald merkten wir, dass die Aufregung nur uns selbst und der Urlaubslaune schadet. Also sind wir zum nächsten Laden, der so eine Art Baumarkt war. Dort kauften wir Panzertape, um den abgefahrenen Außenspiegel (natürlich der auf der Fahrerseite) wieder einigermaßen zu befestigen. Das mit den abgefahrenen Außenspiegeln scheint hier endemisch zu sein, denn der Verkäufer grinste, als er uns das Panzertape in die Hand drückte, denn wir seien wohl schon die 125. Personen, die in diesem Monat nach Panzertape wegen abgefahrenem Außenspiegel fragten. Da sieht man wieder mal – die Norweger sind wesentlich entspannter als wir.
Morgen wollen wir mit der Fähre nach Bodo übersetzen, um Glomfjord zu besuchen. Wir hoffen, dass wir diesmal mitkommen. Der Schalter war zu der Zeit, als wir am Hafen ankamen, bereits geschlossen. Dann drückt uns mal die Daumen für morgen. Wir werden auf jeden Fall frühzeitig dort sein.