Heute haben wir uns gezielt auf den Weg gemacht, um die Voringsfossen Wasserfälle zu besuchen. Wie immer hier in Norwegen, mussten wir erst einmal kilometerlange Tunnel passieren. Mittlerweile haben wir uns schon daran gewöhnt und fühlen uns einigermaßen sicher in den Tunneln. Das beklemmende Gefühl vom Anfang ist zum Glück verschwunden.
Aus dem Süden kommend werden sowohl der Fjord als auch der See durch einen Fluss gespeist, der seinen Weg durch die massiven Berge gefunden hat, die sich steil in die Wolken recken. Eine Landschaft, wie aus einem schönen Naturfilm, nur sehen wir sie hier live mit eigenen Augen.
Und dann endlich kam wir zu unserem Ziel, dem Voringsfossen Wasserfall an. Was für eine mächtige Naturerscheinung!
Auf unterschiedlichen Plattformen und Brücken (das Areal ist riesengroß) kannst du in den Canyon hineinsehen. Das Tosen des Wassers ist ohrenbetäubend. Du kannst auch die Wucht des Wassers spüren, wenn du auf den Felsen läufst. Denn das Wasser stürzt sich mächtig aus der Höhe in die Tiefe. Nicht auszudenken, was passieren würde, geriete man in diesen Strom hinein. Du wirst förmlich in den Bann des Wassers gezogen, wenn du hier oben bist. Du kannst dich kaum seiner magischen Macht entziehen. Wir sind stundenlang herumgelaufen und geklettert, um dieses Naturschauspiel von allen Winkeln aus betrachten zu können.
Auf dem Rückweg haben wir eine wenige befahrene Straße gewählt und haben dabei ein anderes Naturjuwel gefunden.
Am Ende konnten wir hier den Wettbewerb starten “wer wird nicht ins Wasser fallen”. Okay, hier wäre es nicht gefährlich gewesen. Und auch die Temperaturen waren milder als in den Bergen zuvor. Dennoch – wer möchte schon mit nassen Klamotten rumlaufen oder im Auto sitzen, wenn jeder Weg mehrere Stunden dauert, den man in Deutschland binnen kürzester Zeit überwinden kann?
Zu guter Letzt wurde die schmale Bergstraße durch einen Schwertransport blockiert. Da mussten wir wieder Geduld mitbringen. Denn überholen ist hier nur etwas für Lebensmüde. Eine Ausweichstrecke war diesmal leider auch nicht in Sicht. Naja, wir hatten es ja nicht eilig. Im Urlaub hat man ja Zeit – und das einzige, was uns antrieb, war der Hunger, den wir durch die gute frische Bergluft bekommen hatten. Doch auch dieses Abenteuer haben wir ohne Schaden überstanden.
Morgen werden wir dann nach Stavanger fahren. Seid ihr wieder mit von der Partie?