Habt Ihr Schwierigkeiten eure Kinder in ein Museum zu bekommen? Fühlen sie sich schnell gelangweilt und schalten ab? Dann kann ich nur raten sie mal nach Stockholm mit ins Vasa-Museum zu nehmen. Da kommt keine Langeweile auf. Dieses Museum wurde um das Schiffswrack der Vasa gebaut – ein stolzes Schiff der Marine, das 1628 erbaut wurde und nur wenige Kilometer von der Werft aus unterging. Was war passiert? Da Schiff, so prächtig und mächtig es auch aussieht – war einfach viel zu schwer zusammen mit all den Soldaten und Kanonen an Bord. Es sank wie ein Stein auf den Grund und nahm dabei auf dramatische Weise viele Menschen mit in sein nasses Grab.
Erst 333 Jahre nach diesem Schiffsunglück wurde das Wrack der Vasa geborgen. Es war trotz der langen Zeit im Salzwasser gut erhalten und wurde restauriert sowie für die Nachwelt erhalten. Es ist sehr imposant und beeindruckend anzusehen. Diese Handwerkskunst, diese Baukunst mit Holz in der damaligen Zeit, all der Prunk und kunstvollen Verzierungen an der Bordwand. Die Bilder allein sind schon eindrucksvoll – aber das Gefühl persönlich neben diesem imposanten Holzwrack zu stehen, ist kaum zu beschreiben. Das ging unseren Kindern ähnlich.
Nach so viel Hauch von Geschichte ging es gleich weiter ins Wrackmuseum. Ja, wir waren heute ein wenig morbide drauf und haben uns auch dieses Museum angeschaut, das die unglücklichen Schicksale vieler Menschen und versunkener Schiffe beherbergt. Interessant sind die ausgestellten Fundstücke schon. Da gibt es neben Ess- und Trinkgefäßen weitere Alltagsgegenstände, die uns viel über die vergangene Zeit und das Leben und Arbeiten der Menschen erzählt, die mit diesem Schiff in den Fluten versunken sind. Zahlreiche Exponate und Erklär-Tafeln geben einen guten Ein- und Überblick über Schifffahrt und versunkene Schiffe der vergangenen etwa 7000 Jahre. Spannend, dass der Mensch schon auf so eine lange Tradition in der Schifffahrt zurückblicken kann, nicht wahr?
Nach so viel Seefahrt-Geschichte tauchten wir dann noch weiter in die Historie ein – das Herz klopfte nicht nur bei den Kindern höher, als wir die Wikingerwelt betraten und uns anschauten, wie diese vor vielen, vielen, vielen Jahren gelebt und gehaust haben. Jedenfalls hatten wir alle viel Spaß dort und werden diesen Tag niemals vergessen.
Morgen geht es dann weiter in eine ganz andere Welt – eher in die Mythologie – und wir hoffen inständig, dass wir einen der vielen Trolle, die in den schwedischen Wäldern hausen sollen, zu Gesicht bekommen werden.